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Dienstag, 12. Dezember 2023 - 19:30
denken.leben.schreiben. positionen und welthaltungen österreichischer Autor:innen

MAJA HADERLAP

im Gespräch mit MICHAEL KERBLER

Sich die Welt erschreiben bedeutet auch, sich selbst wie in einem Koordinatensystem der vielfältigen Möglichkeiten des Mensch-Seins zu verorten. Schreibende beziehen mit ihrem Werk immer Positionen, sei es ästhetisch, philosophisch, kulturell oder politisch. Sie setzen sich an einem Punkt des Koordinatensystems fest, der ihre Werte spiegelt, ihre Ziele definiert und ihnen Antworten auf Sinnfragen gibt. Ob diese Positionierung und das Aneignen bestimmter Welthaltungen immer intentional erfolgt, ob sich Ansichten im Laufe der Zeit in Einsichten wandeln und Änderungen im eigenen Leben, Denken und Schreiben hervorbringen und ob die Reflexion über das geschaffene Werk für das Leben fruchtbar oder eher hinderlich ist, diesen Fragen wird in der Reihe „leben. denken. schreiben.“ im Gespräch mit österreichischen Autor:innen sowie anhand ihres Werks und ihrer Biografie nachgespürt.

MAJA HADERLAP, geboren 1961 in Eisenkappel/Železna Kapla (Österreich). Nach dem Studium der Theaterwissenschaft und Germanistik an der Universität Wien war sie zwei Jahre Herausgeberin der Literaturzeitschrift „Mladje“ und arbeitete danach 15 Jahre als Chefdramaturgin am Stadttheater Klagenfurt. Mit dem Roman „Engel des Vergessens“ gewann sie den Ingeborg Bachmann Preis 2011. Zur Hundertjahrfeier der Republik Österreich am 12. November 2018 in der Wiener Staatsoper hielt Maja Haderlap die Festrede, 2016 wurde sie zum Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung gewählt. Veröffentlichung u. a. „Žalik pesmi“, 1983, „Bajalice“, 1987, „Gedichte – Pesmi – Poems“,1998, „Langer Transit“, 2014. Weitere Preise und Auszeichnungen (Auswahl):
Österreichischer Kunstpreis für Literatur 2019, Christine Lavant Preis 2021.

MICHAEL KERBLER, geboren 1954 in Wien. Er war als Journalist u. a. für „Die Presse“ tätig und gehörte in unterschiedlichen Funktionen fast 40 Jahre dem ORF an. In den 80ern arbeitete er als Auslandskorrespondent, bis 1994 als Reporter in den Krisengebieten Ostafrikas, den arabischen Staaten, im Iran und in der DDR. Zwischen 2003 und 2013 leitete Michael Kerbler die Ö1-Sendereihe „Im Gespräch“. Unter seinen Gesprächspartner:innen fanden sich Václav Havel, Peter Handke, Olga Neuwirth, Günter Grass, Margarete Mitscherlich, Christoph Schlingensief, Martin Walser, Stéphane Hessel oder der Dalai Lama.